Sommerzeit, Urlaubszeit. Heraus aus dem Hamsterrad und sich erholen, Freizeit genießen, verreisen. Neues erfahren oder Vergessenes, Übersehenes neu in den Blick nehmen und innewerden über sich selbst, über die Schönheit der Natur, Gottes Schöpfung. Gewahr werden, wie andere Menschen ihren Alltag leben, wie sie feiern, sich freuen und ihrer Dankbarkeit für so viel Gutes, das sie erfahren haben, Ausdruck verleihen. Vielleicht geht der eine oder andere auch wieder einmal in eine Kirche, sieht sich in ihr um, spricht mit Menschen, die in ihr ein- und ausgehen.

Wie auch immer, in solchen Zeiten sind wir besonders offen für all das Gute und Schöne, das wir erfahren und erlebt haben. Und oft geschieht es auch, dass Menschen dann deutlicher als sonst erkennen, wovor sie hier und da doch auch bewahrt worden sind, und wie glücklich und erfüllt die vergangene Zeit war – trotz so manch dunkler Stunden, verbauter Wege und beklagenswerter Umstände.

Das jüdische Volk und die Christen, das alte und das neue Gottesvolk, sie wissen, woher dies kommt: von Gott. Ihm zu danken und ihn zu loben für die Schönheit seiner Schöpfung, für all das Gute, für seine Gnade und Barmherzigkeit, seinen Schutz und Schirm, darin werden sie nicht müde. Und wer Gott, der so große und wunderbare Dinge tut, lobt und dankt, der wird obendrein gewiss, dass niemand bei Gott verlassen ist, was auch immer kommen mag. Die Bibel ist voll solcher Geschichten und solcher Lob- und Danklieder. Der Spruch für den Monat August ist ein Vers aus einem solchen Danklied und lautet: Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

Das ganze Danklied (1 Chr 16,8-36), so lesen wir am Anfang des Kapitels, stammt vom König David. Er gab es den Leviten, damit sie es vor dem versammelten Volk zum Lobe Gottes anstimmen. Denn ein großes Ereignis war zu feiern. König David hatte die Bundeslade, in der die Gesetzestafeln aufbewahrt wurden, und die als ein ganz besonderes Symbol für Gottes Gegenwart galt, nach Jerusalem überführt, um sie ins Zentrum des religiösen und politischen Lebens seines aufstrebenden Reiches zu rücken. Die Botschaft war klar: Gott hat eine zentrale Bedeutung. Er ist nicht fern, sondern so gegenwärtig, wie die Bundeslade nun wieder in der Nähe ist. Was dir widerfährt und was du auch tust, du hast es immer mit ihm zu tun. Er hilft und heilt, schützt und beschirmt, ebnet Wege und trägt. Deshalb: Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

Gott hat eine zentrale Bedeutung für das Leben jedes einzelnen. Diese Botschaft macht sich für Christen nicht am Zeichen der Bundeslade fest, sondern am Kreuz Christi. Gott kam in ihm uns Menschen ganz nahe und ist es bis heute: in der Verkündigung seiner frohen Botschaft, in der Taufe, in Wein und Brot. Christus bringt Hilfe und Heil den Menschen. Und jeder, der an ihn glaubt, der ihm sein Leben anvertraut, wird dies erfahren können wie schon damals seine Jünger und viele andere bis heute auch.

Tag für Tag sollen wir diesen Gott verkünden, von seiner Hilfe in unserem Leben erzählen. Wir sollen Lieder darüber singen, wie wir ihn als unseren Helfer und Heiland erfahren haben. Und er wird dies auch dann bleiben, wenn die weniger schönen Zeiten des Jahres und die weniger guten Jahre des Lebens bis hin zum Ende unserer irdischen Zeitkommen. Daher: Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag! Ja, am besten durch das Singen.Denn wer seine Gedanken und Worte in Melodien kleidet, verleiht ihnen eine besondere Prägnanz und Tiefe. Und wem es nicht gegeben ist, eigene Worte und Melodien zu finden, kann auf den reichen Schatz von alten und neuen Lob- und Dankliedern in unseren Kirchen zurückgreifen, kann mit einstimmen, wenn andere sie anstimmen. Danke, unser Gott! Du lässt uns nicht allein. Niemals!