Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!  (1 Chr 22,13) Das sind Worte der Ermutigung. Ermutigung brauchen wir oft. Denn Verzagtheit und Furcht überkommen uns in unserem Leben immer wieder einmal und lassen uns erschrecken. Oft gerade dann, wenn Neues auf uns zukommt, Ungewohntes, Ungewöhnliches, Dinge und Geschehnisse, die von uns etwas abverlangen und uns vor eine neue Lebenssituation stellen.
In diesen Tagen beginnen in vielen Bundesländern wieder die Schulen. Kinder wechseln vom Kindergarten in die Schule, die sich vielleicht sogar in einem anderen Ort befindet. Andere kommen nun ins Gymnasium. Die Lehrer wechseln. Trennung von den bisherigen Kindergartenkindern oder Klassenkameraden. Die neuen sind unbekannt.

Und was wird da alles auf einen zukommen, um die Aufgaben und Anforderungen zu erfüllen? Eltern wissen, was sie Kindern in solchen neuen, sie verunsichernden Situationen zu sagen haben: Worte der Ermutigung und Zuversicht, auf die sie sich verlassen können. Solche Worte geben Halt und Sicherheit, denn es sind ja die Eltern, die dafür einstehen. Und auf sie kann man sich getrost verlassen.
Die Erwachsenen brauchen solche Worte aber auch. Ein Blick etwa  2.980 Jahre zurück ins israelitische Land. König Davids Lebenszeit neigt sich dem Ende zu. Nun ist es Zeit, die Herrschaft an seinen Sohn Salomo zu übergeben. Aus den Worten Davids an Salomo ist der Monatsspruch entnommen: Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! Der junge Salomo braucht diese Worte der Ermutigung und Zuversicht. Er braucht Halt und Sicherheit für die ganz neuen Aufgaben, die nun auf ihn zukommen werden. Er muss den Tempel, das Haus Gottes bauen, das theokratische Staatswesen ausbauen, das mittlerweile große Königreich zusammenhalten, friedliche Verhältnisse schaffen, sich darum kümmern, dass es den Menschen gut geht und Recht und Ordnung herrschen. Salomo braucht dringend Worte der Ermutigung und Zuversicht. Aber solche Worte von David, seinem Vater, der sich wenige Sätze vorher vor ihm als einer bekannt hat, an dessen Händen viel Blut klebt, der bekannt war als Ehebrecher, als einer, der Unrecht an seinen Kindern und an seinem Volk beging? In der Tat, diese Worte Davids wären unglaubwürdig und vermittelten keinen Trost, keine Unverzagtheit, keinen Halt, keinen  Mut und keine Entschlossenheit, wenn David nur das gesagt hätte. Er offenbarte jedoch Salomo, dass Gott zu ihm sprach und ihm sagte, dass er, Gott, dem Salomo ein Vater sein wird, dass er den königlichen Thron auf ewig bestätigen wird, dass es Salomo sein soll, der den Tempel bauen soll, dass er ihm Klugheit und Verstand geben wird, dem Land Frieden zu geben und die Gesetze Gottes einzuhalten. Die Verheißung Gottes, die einst David gegeben wurde, wird nun an Salomo weitergegeben. Es ist Gott, der sie gibt, nicht David, der so oft schuldig wurde. Aber indem David von sich wegweist und auf Gottes Zusage hinweist, werden seine Worte an Salomo, sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! zu Worten, die ermutigen, die Zuversicht vermitteln, die aufbauen, Halt und Sicherheit geben. Salomo weiß nun, dass er sich auf Gott verlassen kann und er ihn nicht verlassen wird. Dass gelingen wird, was er im Hören und Vertrauen auf ihn anpacken soll und anpacken wird.
Nun, auch wir stehen heute oft vor Situationen, Aufgaben, Anforderungen und Herausforderungen, bei denen aus Verzagtheit oder Furcht und Erschrecken einem das Herz in die Hose rutschen will. Schlimmstenfalls kommt es dann zur Blockade, zur Verweigerung und später zu ewigen Vorwürfen, ein Versager zu sein oder sein Leben und das anderer verkorkst zu haben. Wie gut, wenn es dann Menschen gibt, die Worte der Ermutigung und Zuversicht haben. Sie bauen auf, lassen die Wege leichter gehen, helfen Aufgaben zu lösen und Herausforderungen zu meistern. Oft aber hilft menschlicher Zuspruch nicht wirklich, vor allem, wenn Situationen und Herausforderungen existenzielle Fragen, Sinnfragen berühren. Dann dürfen auch wir uns an Gottes Worten festhalten, mit denen er uns ermutigt und Zuversicht vermittelt, Hoffnung und Gewissheit seiner Gegenwart. Mit vielen solcher Worte ist er uns in Jesus Christus ganz nahe. Z.B. gab Jesus seinen Jüngern, die in Ängste, sogar in Todesangst verfielen, Halt und Zuversicht für die Gegenwart und das Kommende  mit den Worten „Fürchtet euch nicht!“, „Euer Herz erschrecke nicht!“ und „Seid getrost!“ Solche Worte unseres auferstandenen und gegenwärtigen Herrn Jesus Christus sind wie diejenigen, die wir von Gott aus dem Alten Testament kennen, ermutigende Worte. Sie führen aus der Verzagtheit heraus. Sie geben Halt. Sie nehmen Ängste und bewirken, dass beherzt, zuversichtlich und getrost auf Ungewohntes, Neues und Unbekanntes zugegangen werden kann, so dass unser Leben mit all seinen Aufgaben und Herausforderungen gelingen kann.